„Gegen das Vergessen“ – unter dieses Motto lässt sich die
Wanderausstellung im Landratsamt Cham stellen, die sich mit der Verfolgung
von Mitgliedern des FC Bayern München jüdischen Glaubens im „Dritten
Reich“ beschäftigt. Gerne folgten mehrere Klassen der
Johann-Brunner-Mittelschule Cham der Einladung des Landratsamtes, diese
Ausstellung zu besuchen.
56 Mitglieder des FC Bayern mussten zur Zeit der Nazi-Diktatur aus
religiösen oder politischen Gründen aus Deutschland fliehen. Hauptfigur
der Ausstellung war Kurt Landauer, langjähriger Präsident des FC Bayern.
Die erste Phase seiner Präsidentschaft dauerte von 1919 bis 1933, also
bis zur sogenannten „Machtergreifung“ Adolf Hitlers. Nach dem sogenannten
„Arier-Erlass“ und der Verunglimpfung des FC Bayern als „Judenclub“ wurde
er aus dem Amt gedrängt, denn er war Jude. Im Jahr 1938 wurde Landauer,
obwohl er wegen seiner Verdienste im Ersten Weltkrieg Träger des Eisernen
Kreuzes war, für vier Wochen im KZ Dachau interniert. Dann gelang ihm die
Flucht in die Schweiz, vier seiner Geschwister wurden in den Folgejahren
von den Nationalsozialisten ermordet.
Trotz dieser schlimmen Erlebnisse kehrte Kurt Landauer nach dem Krieg nach
Deutschland zurück. Als Verfolgter des NS-Regimes genoss er das Vertrauen
der US-Besatzungsmacht und konnte deshalb eine neue Lizenz für den FC
Bayern erwirken, dessen Präsident er nochmals von 1947 bis 1951 wurde.
Anhand der Geschichte des FC Bayern machten die beiden Referenten Simon
Frank und Michael Fleck einen Durchzieher durch etwa 30 Jahre deutscher
Geschichte – beginnend mit dem 1. Weltkrieg über die sogenannte
Machtergreifung 1933 und der „Reichskristallnacht“ 1938 bis zu den
vielfachen Morden in den Konzentrationslagern. Für die Schülerinnen und
Schüler schlugen sie auch eine Brücke in die Gegenwart: In unserer
Gesellschaft sollen Leistung, Können und Charakter zählen, nicht der
Glaube oder die Herkunft des Menschen. |