Mit dieser Aussage fasste ein Schüler der Johann-Brunner-Mittelschule Cham
seinen Eindruck vom Vortrag von Peter Birzer vom Suchthilfeverein „Dali
Polytox“ aus Regensburg zusammen.
Birzer war auf Vermittlung des Suchtberaters des Gesundheitsamts Cham,
Herrn Urbas, zu Gast bei den beiden M10 Klassen der Schule, um im Rahmen
eines Projekts zur Suchtprävention einen markanten Schlusspunkt zu setzen.
Die Schülerinnen und Schüler hatten sich dazu in diesem und dem letzten
Schuljahr mit verschiedenen Veranstaltungen und Workshops mit dem Thema
Sucht auseinandergesetzt.
Der Drogenbeauftragte der Schule, Lehrer Markus Fischer, bedankte sich zu
Beginn bei Peter Birzer, dass er bereit sei, aus seinem Leben zu erzählen
und Einblicke in seine erlebte Abhängigkeit zu geben. Siegfried Urbas vom
Gesundheitsamt Cham wies darauf hin, dass beim Drogenkonsum dem kleinen
Moment des Genusses eine lange Phase eines fatalen Weges gegenüberstehe.
Eindrucksvoll schilderte dann Peter Birzer, wie er über erste Erfahrungen
mit Alkohol in der Kindheit eine klassische Drogenkarriere erlebt habe.
Nach einer intensiven Phase des „Kiffens“ landete er zunächst bei LSD, die
ihm als bewusstseinsverändernde Droge vielfältige Halluzinationserlebnisse
bescherte, die nur auf den ersten Blick „cool“ erschienen. Schnell wurde
den Zuhörern klar, in welcher angsterfüllten Welt man sich dabei als
Abhängiger zwischen Wahn, Traum, Realität und Rausch befindet. Diese Angst
war es auch, die bei Birzer zu einem ersten Ausstiegsversuch führte, der
allerdings nicht in der gewünschten Befreiung, sondern im Herionkonsum
endete. Das einmalige „Probieren“ von Heroin führte dabei zu einer
13-jährigen Sucht, in der alles andere in den Hintergrund gedrängt wurde.
„Wo krieg ich was her?“, diese Frage sei sein täglicher Begleiter gewesen.
Betroffenheit machte sich unter den Zuhörern breit, als Peter Birzer zu
bedenken gab, dass von seiner einst 30-köpfigen Clique heute nur mehr er
und ein Freund am Leben seien, alle anderen lägen auf verschiedenen
bayerischen Friedhöfen.
Dass die Drogensucht aber keine Einbahnstraße sein muss, zeigte er
ebenfalls am eigenen Beispiel: Nach einigen Rückfällen habe er es seit 13
Jahren geschafft, „clean“ zu sein .
In einer Abschlussrunde zeigten sich die Schülerinnen und Schüler
beeindruckt von der Offenheit, mit der Birzer aus seinem Leben erzählte.
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